Beratungskompetenz und Diagnostische Kompetenz
Projektphasen

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Projektphasen 1 und 2 (2007 bis 2011)

Im Rahmen der Projektphasen 1 und 2 wurden sowohl für die Beratungskompetenz als auch für die Diagnostische Kompetenz – jeweils bezogen auf die Domäne Selbstreguliertes Lernen – Kompetenzmodelle für die Gruppe der Gymnasiallehrkräfte theoretisch entwickelt und empirisch überprüft, die jeweils verschiedene Kompetenzdimensionen und Prädiktorvariablen der jeweils beschriebenen Kompetenz umfassen.

Zur Diagnostik der beiden Kompetenzbereiche wurden verschiedene Instrumentarien entwickelt und validiert.

Auf Grundlage eines Vergleichs von Lehramtsstudierenden, Lehrkräften im Vorbereitungsdienst und Lehrkräften im Schuldienst wurden signifikante Niveauunterschiede bzgl. der beiden Kompetenzbereiche zwischen den drei Stichproben und somit unterschiedliche Expertisestufen sowohl für die Beratungskompetenz als auch für die Diagnostische Kompetenz festgestellt.

Ein angenommener signifikanter Zusammenhang zwischen der Beratungskompetenz und der Diagnostischen Kompetenz konnte für die Stichprobe der Lehrkräfte im Schuldienst bestätigt werden.

Projektphase 3 (2011 bis 2013)

Im Rahmen der Projektphase 3 werden die entwickelten Modelle der Beratungskompetenz und der Diagnostischen Kompetenz von Gymnasiallehrkräften sowie die Instrumentarien zu ihrer Messung bezüglich ihrer Generalisierbarkeit auf Grund-, Real- und Hauptschullehrkräfte untersucht und gegebenenfalls entsprechend adaptiert. In diesem Zusammenhang wird überprüft, ob und in welcher Form die verschiedenen Substichproben in ihrer Beratungskompetenz und Diagnostischen Kompetenz schulformspezifische Niveauunterschiede aufweisen, die sich aus unterschiedlichen Ausbildungs- und anderen Rahmenbedingungen ableiten lassen.

Weiterhin werden aufbauend auf den entwickelten und ggf. adaptierten Kompetenzmodellen in quasiexperimentellen Studien Aus- und Weiterbildungsprogramme für Lehrkräfte im Vorbereitungs- und Schuldienst sowie für Lehramtsstudierende zur Förderung der jeweils spezifischen Kompetenzen entwickelt und durchgeführt. Die Weiterbildungsprogramme für Lehrkräfte im Vorbereitungs- und Schuldienst erfolgen dabei in Form modularisierter Trainings. Das Ausbildungsprogramm für Lehramtsstudenten findet im Rahmen der universitären Lehre statt. Da der Reflexion der vermittelten Inhalte und dem Feedback über die eigene Kompetenzentwicklung ein besonderer Stellenwert in Bezug auf den Kompetenzerwerb zukommt, werden hierbei verschiedene zu diesem Zweck entwickelte Instrumente und Methoden eingesetzt und bezüglich ihres zusätzlichen Effekts auf den Kompetenzerwerb überprüft.

Dieses Vorgehen ermöglicht es zudem, die bestehenden Instrumentarien auf ihre Veränderungssensitivität zu untersuchen und somit bezüglich ihrer Eignung zur Messung von längsschnittlichen Entwicklungen der beiden Kompetenzen zu validieren. Gegebenenfalls werden die Instrumentarien in einem nächsten Schritt dahingehend weiterentwickelt, dass durch ihren Einsatz Veränderungen der Beratungskompetenz bzw. der Diagnostischen Kompetenz adäquat abgebildet werden können.

Sowohl bezüglich der Diagnostischen Kompetenz als auch der Beratungskompetenz werden Studien zum Vergleich unterschiedlicher, am Prozess beteiligter Perspektiven durchgeführt (Schüler, Eltern). Die Einbeziehung einer weiteren Perspektive zusätzlich zur Leistung und Selbsteinschätzung einer Lehrkraft kann aufgrund perspektivenspezifischer Validitäten (Kunter & Baumert, 2006) eine wichtige Ergänzung darstellen. Durch die angemessene Berücksichtigung der jeweils anderen Perspektive und durch die Aktivierung von Schülern zur Selbstdiagnose kann zusätzlich zur Verbesserung der Lerndiagnose auch eine wechselseitige Verbesserung diagnostischer und beraterischer Kompetenz erwartet werden.